Janna Jirkova: Capturing Nowness – hair is everywhere

Janna Jirkova:
Capturing Nowness – hair is everywhere

Ausstellung vom 13. Dezember 2023 bis 24. März 2024 im MaximiliansForum + Ö – Passage für Kunst und Design. Ein Kunstraum der Stadt München. (Unterführung Maximilianstraße / Altstadtring). Täglich 24 Stunden einsehbar. Die Passage ist nicht barrierefrei.

PROGRAMM

Fr 26.1. | 16-19 Uhr | Färberei
Sa 27.1. | 14-16 Uhr | MaximiliansForum

„Körperebenen“ – Eine 2-teilige Ö_Werkstatt mit Jan Dominik Kudla, Janna Jirkova, Agnes Andrae und Katrin Savvulidi, in der Körperabformungen in analoger und digitaler Form aus Gips und 3D-Scans entstehen.

Für Jugendliche und Erwachsene / max. 15 Personen
Anmeldung: oe_werkstatt@kjr-m.de

Mit unserem Körper sind wir ständig in Interaktion an der Schnittstelle zwischen analogen Geräten und digitalen Bildwelten, uns selbst begegnen wir normalerweise nur in Form eines abgeflachten Bildes. In diesem Workshop wollen wir unserem Körper auf verschiedenen Ebenen begegnen und ihn neu wahrnehmen. Dafür werden mit Silikon Teile des Körpers, wie Nasen, Ohren, Hände und Füße, abgeformt und anschliessend mit Gips ausgegossen. Die fertige Form wird dann mit einem 3-D-Programm gescannt und digitalisiert, dadurch ist es möglich die veränderte Selbstwahrnehmung oder Körperwahrnehmung in der Umwandlung der analogen Form zur digitalen zu erleben.

Jan Dominik Kudla ist Bildhauer, wobei er Skulpturen aus Abformungen schafft, die mit anderen Materialien kombiniert werden, um so in einen Dialog zu treten über die Beschaffenheit des Selbst und auch soziale Begegnungen zu ermöglichen. Er schließt zudem momentan sein Studium der Kunsttherapie ab.
Janna Jirkovas künstlerische Praxis liegt im Bereich Video, Installation und Performance. Darin wird die Wahrnehmung des Selbst im Verhältnis zur Welt und wie diese zustande kommt auf subtile Art beleuchtet. Dazu ist sie an Kunstmuseen tätig und gibt dort Führungen und Workshops.

 

Sa 3.2. | 14-16 Uhr | MaximiliansForum
Fr 1.3. | 16-19 Uhr | Färberei
Sick of it“ – Eine Ö_Werkstatt mit Angela Stiegler

Für Jugendliche und Erwachsene /max. 10 Personen
Anmeldung:
oe_werkstatt@kjr-m.de
Bitte bringt nach Möglichkeit einen Schneeanzug mit!

In der Ö_Werkstatt machen die Teilnehmer*innen mit Hilfe einer 360 Grad Kamera experimentelle Erfahrungen in der Verbindung von Bewegung, Perspektive und Raum. Mit einer 360 Grad Kamera, die an verschiedenen Stellen des Körpers angebracht wird, wird die Bewegung durch den Raum aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen und die Sinne werden so digital erweitert. Aus dem Material werden Kurzvideos entwickelt, die zur Finissage im MaximiliansForum gezeigt werden.

Angela Stiegler ist bildende Künstlerin und Kunstpädagogin. Sie stellt Situationen her, die manchmal die Form von Übungsformaten annehmen, um andere einzubeziehen und Körperpolitiken und technologische Entwicklungen zu verhandeln.

 

Mi 13.3. | 19 Uhr | MaximiliansForum
Digitale Haptik und abgeflachte Körper“ – Talk (engl.) und Soundperformance.

Was bedeutet sinnliches Wahrnehmen im digitalen Raum? Wie können wir unser Verständnis von Virtualität erweitern und welche neuen Realitäten ergeben sich? Dazu unterhalten sich Magdalena Wisniowska (Philosophin und Kuratorin), Shila Rastizadeh (VR-Spezialistin) und Janna Jirkova (Medienkünstlerin). Lina Zylla begleitet diesen Talk mit einer Soundperformance.

 

Mi 20.3. | 19 Uhr | MaximiliansForum
Finissage mit einer Soundperformance von „Out of Vegas“.

Zur Präsentation der Arbeiten, die in den beiden Ö_Werkstätten „Körperebenen“ und „Sick of it“ entstanden sind, gibt es essbare Körperabformungen.

 

ZUR AUSSTELLUNG

Spätestens seit 2020 sind Videoplattformen als Kommunikations- und Arbeitswerkzeuge nicht mehr aus unserer Gegenwart wegzudenken. Dies hat unser Denken und Handeln nachhaltig verändert. In ihrem Projekt Capturing Nowness nimmt Janna Jirkova diese Technologie der Videoplattform als eigenständiges Medium in den Blick. Das digitale Kommunikationsmedium wird dabei bewusst nicht als Ersatz für eine fehlende analoge Situation verstanden, sondern wird zum essentiellen technischen und ästhetischen Bestandteil des Werks, in dem die Verschmelzung des digitalen und analogen Raumempfindens und Erlebens neue Mixed Realities entstehen lässt.

Jirkovas medienreflexive und multiperspektivische Installation fokussiert die Schnittstellen der Interaktion, die sich in unseren alltäglichen Handlungen zwischen technischen Geräten, digitalen Räumen und unserem Körper ergeben. Die multimediale Inszenierung verknüpft ihre Performance, die im Livestream während der Eröffnung stattfindet, mit vorab produzierten Videoclips und analoge Plastiken, die als Abformungen den Körper der Künstlerin doppeln und seine Funktionen erweitern.

Bewusst spielerisch und prozessorientiert verhandelt Jirkova dabei die unterschiedlichen Qualitäten von analogen und digitalen Räumen. Die Installation Capturing Nowness lädt dazu ein die Ambivalenzen dieser Mixed Realities sinnlich zu erleben.

Zur Ausstellung finden weitere Performances, Talks und Ö_Werkstätten statt, die das Thema der Schnittstellen zwischen digitalen und analogen Körpern und Räumen aus unterschiedlicher Perspektive reflektieren und erfahrbar machen.

Mit Unterstützung von  

Foto: Janna Jirkova