Nachschlag!
Kalina Gradeva lebt gerne wie Gott in Frankreich – auch auf der Leinwand. Bei uns in der Färberei zeigte sie die Ausstellung „Der Geschmack Frankreichs“. Wir haben mit ihr über ihre Faszination für Essen, Frankreich und die schönen Künste gesprochen ….
Hallo Kalina, schön, dass du in der Färberei ausstellst! Woher kommt deine Leidenschaft für Frankreich und die Malerei?
Ursprünglich komme ich aus Bulgarien und habe mich schon immer für Frankreich interessiert. Schon mit 14 Jahren habe ich in der Schule angefangen, Französisch zu lernen. Als ich dann 18 Jahre alt war, bin ich nach Frankreich gezogen, um dort Architektur zu studieren. Meine Kunstkenntnisse haben sich immer mehr vertieft. Egal, wohin ich meinen Kopf drehte, ich sah immer Geschichte und Kunst. Vor allem in Versailles und Paris haben sich meine Kenntnisse erweitert.
Wie bist du auf die Idee „Der Geschmack Frankreichs“ gekommen?
Seit dem Jahr 2014 lebe ich in einer der schönsten Städte Bayerns: München. Hier habe ich auch Gaël Tatibouet kennengelernt. Ich habe mit ihm im Restaurant „Chez Philippe“ gearbeitet. Wir sind sehr gute Freunde geworden. Also kann ich sagen, meine Freundschaft mit dem Spitzenkoch Gäel Tatiboutet und meine Leidenschaft für Nachspeisen und Malerei haben die Ausstellung „Der Geschmack Frankreichs“ auf die Welt gebracht. Meine Ausstellung spiegelt zehn Nachspeisen auf zehn Leinwänden wieder.
Warum Nachspeisen?
Die Nachspeise kommt am Ende einer Mahlzeit. Jeder Mensch wartet auf den kleinen Genuss im Leben. Wenn ich eine Crème brûlée, Pêche Melba, Tarte Tatin oder Mousse serviert bekomme, bin ich immer aufgeregt. Ich mag sie alle. Ich habe lange Zeit die zehn Gemälde „gekocht“ und auf die drei Stunden am 16.03.2017 gewartet … „Sublime!“. An diesem Abend lagen zehn Nachspeisen auf dem Tisch, es hingen zehn „Nachspeisen“ an der Wand und zwei Musiker spielten Jazz. Mein Traum wurde Wirklichkeit! Ich habe die Symbiose von Wellness und Wohltätigkeit erfüllt.
Hast du andere Ideen/ Projekte?
Ja, viele! Ich habe mehrere Leidenschaften: Sprachen, Architektur, Reisen,…
Durch mein Leben in Varna, Versailles, Rom und seit 2014 in München hat sich meine Kreativität und künstlerische Begabung immer mehr entwickelt. Ich möchte durch Malerei meine Leidenschaften dem Publikum zeigen. Als nächstes Thema werde ich über „Das Alles“ arbeiten. Ich werde versuchen noch dieses Jahr eine zweite Ausstellung zu veranstalten. Da kann ich nur sagen: „Le génie commence les beaux ouvrages, mais le travail seul les achève. – Joseph Joubert“ (Das Genie gibt den schönen Werken einen Anfang, aber nur die Arbeit selbst verwirklicht sie.)
Um schöne Gemälde zu schaffen braucht man Zeit. Ich freue mich sehr über die Ausstellung „Der Geschmack Frankreichs“ .
Hast du so etwas wie ein künstlerisches Credo?
Schönheit, Kreativität und Positivismus. Ich möchte voller Mut den Leuten Schönheit und Positivismus vermitteln. In jedem Gemälde habe ich versucht, eine fröhliche Ausstrahlung hervorzubringen. Ich möchte in meinen Gemälden, gemeinsam mit dem Betrachter, der Realität entfliehen.
Das Gespräch mit Kalina Gradeva führte Antje Henkel-Algrang.