Too soon to tell
Too soon to tell
Ausstellung von Christian Jaramillo – Julia Klemm – Domino Pyttel – Magdalena Waller
20. bis 29. Oktober 2017
Vernissage 19. Oktober 2017 ab 18 Uhr
Fr – So von 16 bis 20 Uhr
Die vier Künstler*innen laden zu einer raumgreifenden »bodenlosen« Ausstellung ein. Dazu haben sie neu entwickelte malerische, installative und bildhauerische Arbeiten miteinander verwoben und in Beziehung gesetzt. Das verbindende Motiv der Ausstellung »Too soon to tell« sind fragile Spekulationen über das Kommende, die sich dabei ohne Bodenhaftung im Raum bewegen und als eine Art von Luftschlössern eine Grenze zwischen böser Vorahnung und Wunschkonstrukt, zwischen Virtuellem und Greifbarem markieren.
In Christian Jaramillos aktuellen Bildern ist das subtile Spiel Freiheit versus Zwang mehrfach zu ahnen. Trotz paradiesischer blumiger Landschaften und weiblicher Grazie: Es wird nicht jedem die Freiheit gewährt, wie es vielleicht zunächst wahrgenommen wird. Eine Anspielung des Künstlers auf seine eigene Realität, eine Gefangenschaft im freien Dasein.
Julia Klemm erarbeitet filigrane Keramikobjekte, die mit textilen und glasierten Oberflächen spielen. Verformte, auseinandergenommene und zerschnittene Stofftiere setzt sie einem Transformations-
prozess aus, taucht sie in Tonschlicker und kombiniert sie mit Readymades und mit selbst modellierten Objekten zu eigenständigen Skulpturen und Installationen. Im Entstehungsprozess ihrer Arbeiten interessiert sie sich für Zwischenzustände – wuchernde Formen, die sich noch nicht ganz ausgebildet zu haben scheinen. Existenzielle Fragestellungen, Kontrollmechanismen und ihre Grenzen spielen dabei immer wieder eine primäre Rolle.
Magdalena Waller verfolgt auf der Suche nach neuen Formen der Malerei und zeitgenössischen Ausprägungen von Identität ihre Themen stets in Serien. Seit einem Studienaufenthalt in Japan nutzt sie neben der Ölmalerei eine selbst entwickelte Maltechnik, bei der sie Blattmetalle wie Gold, Silber und Kupfer mit Malerei kombiniert und auch oxidiert. Dieser alchemistische Prozess erzeugt ganz ungewöhnliche Effekte und bringt ihre Bilder zum Leuchten.
Domino Pyttels künstlerische Arbeit kreist um die Schnittstelle zwischen "Mensch" und "Tier". Ihre Installationen und Performances sind sehnsuchtsvolle Parallelwelten. Sinnlichkeit und Trieb sind unübersehbare Leitgedanken in ihren düsteren, aber harmonischen Szenerien. Die fiktiven Geschichten über menschlich-animalische Beziehungen oder sonderbare Hybridwesen sind Teil ihrer narrativen Kunst, welche stets zwischen Ironie, Romantik und Verstörung changiert.